Gynäkomastie (Männerbrust)
Brustdrüsenvergrößerung bei Männern, Brustbildung bei Männern
Als Gynäkomastie bezeichnet man eine Ausprägung einer weiblichen Brustform bei einem Mann. Dies kann einseitig und auch beidseitig auftreten. Je nach Ausmaß stellt sie für den Betroffenen ein kosmetisches Problem dar und kann zu psychischen Störungen führen. Durch hormonelle Erkrankungen, genetische Veranlagung oder bestimmte Medikamenteneinnahme kommt es zu einer Vermehrung des Brustdrüsen- und Fettgewebes. Oft lässt sich jedoch keine eindeutige Ursache feststellen.
Die Gynäkomastie kann nur durch eine chirurgische Brustkorrektur behoben werden. Entgegen der verbreiteten Darstellung erweisen sich Diäten und Ernährungsumstellung als unwirksam. Je nach Ausmaß und Beschaffenheit stehen die Liposuktion (Fettabsaugung) oder schneidende Verfahren zur Verfügung. Der Eingriff wird in Narkose und zusätzlicher örtlichen Betäubung durchgeführt. Das überschüssige Fett wird durch 2 kleine Hauteinstiche wie bei einer klassischen Liposuktion abgesaugt, die Brüstdrüse wird über einen Schnitt am Unterrand des Brustwarzenhofes entfernt. Selten ist eine Entfernung überschüssiger Haut erforderlich. Es entsteht eine flachere, maskuline Brust, die eine verbesserte Körperakzeptanz und ein selbstsicheres Auftreten zur Folge hat.
Da es auch tumorbedingt zu einer Vergrößerung der Brustdrüse kommen kann wird das entnommene Drüsengewebe zur histologischen Aufarbeitung geschickt. Nur bei dieser Untersuchung kann man einen Tumor eindeutig ausschließen.Vor der Operation ist es notwendig bestimmte Blutuntersuchungen durchführen zu lassen, um eine Hormonerkrankung auszuschließen. Eine Ultraschalluntersuchung der Brustdrüse ist ebenfalls wünschenswert und kann in der Regel von ihrem Hausarzt durchgeführt werden. Zudem sollten sie 10 Tage vor der Operation keine Mittel einnehmen, die die Blutgerinnung verzögern (z.B. Aspirin® oder Thomapyrin®).
Nach der Operation wird für 6 Wochen täglich über 24 std ein Druckverband angelegt, um die Hautstraffung zu begünstigen und eine Rückbildung der Schwellung zu fördern. Die durch die Entfernung des Gewebes entstandenen Hohlräume werden somit aufeinandergepresst und können nicht mit Gewebswasser vollaufen. In diesem Zeitraum sind sportliche Aktivitäten streng zu vermeiden. Es werden Drainagen zum Abfluss des Wundwassers gelegt, die je nach Fördermenge nach 1-2 Tagen wieder gezogen werden können. Die Operation wird mit einem anschließendem stationärem Aufenthalt von 1-2 Nächten durchgeführt. Der Randschnitt am Brustwarzenvorhof wird mit resorbierbarem Nahtmaterial genäht, so dass ein Fadenzug nicht erforderlich ist. Bei der Abschlussuntersuchung nach 4-6 Monaten ist das endgültige Ergebnis dann zu beurteilen.
Wie bei jeder Operation kann es zu Komplikationen kommen. Nach der Operation bestehende Schmerzen werden mit handelsüblichen Schmerzmitteln behandelt. Es kann zu Blutergüssen und Schwellungen kommen. Nachblutungen und Asymmetrien sind selten. Eine ausführliche Aufklärung über die Operation und die möglichen Risiken und Komplikationen führen wir im persönlichen Beratungsgespräch durch.